codexhumano

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Bewusstsein No.4

In Ökologie on 30. Juli 2009 at 17:39

Nun ist es nicht so, dass ich in einer ländlichen Gemeinde oder einer Kommune meine Kindheit verlebte. Keine bio-dynamischen Begegnungen mit einem Demeter-Bauern.  Es ist durchaus ländlich gewesen. Bei Oma und Opa gab es Hühner, Kaninchen und auch Schweine zu besichtigen. Mal lebendig im Stall oder Gatter. Mal weniger lebendig am Haken in der Waschküche. In veränderter Form dann auch als Essen. Und wir wissen ja, wenn Oma kocht, dann schmelzen wir dahin. Weiter ging es meist mit: „Es wird gegessen was auf den Tisch kommt!“ Vielleicht liegt es daran, dass es wenig gibt, das ich nicht esse. Es gab Wurst, Butter, leckere Soßen, Braten und die ganze Palette, die auch heute an Festtagen so gern aufgefahren wird, wenn die Familie zusammenkommt. Es wurde viel gekocht. Auch verkocht. Ab und zu Obst. Und am Sonntag gab es Eis. Mit Dosenfrüchten. So war das. Später kam unsere individuelle Selbstverpflegung durch Fertig-Gerichte und Tiefkühlkost hinzu. 2 Erwachsene und 4 Kinder. Alle mit unterschiedlichen Geschmäckern und Tagesabläufen. Der Weg des geringsten Widerstandes war dann die TK-Pizza. Oder Burger aus der Plastikverpackung. Mikrowelle auf – fertig.

Verständlich wenn so insgesamt kein Bewusstsein dem Essen gegenüber aufkommen konnte. Selbst kochen kam auch nicht in die Tüte. Hätte ja wertvolle Jugend-Zeit gekostet. Als ich dann von daheim ausgezogen bin, da hatte ich auf einmal ein Küche. So richtig anzufangen wusste ich damit nichts. In der Regel waren vorhanden: Nudeln, Ketchup, Milch, Kaffee, Käse und Äpfel. Alles ausm Discounter. Alles im niedrigsten Preissegment zu finden. Ich wurde ja irgendwie satt. War nicht krank. Keine Mangelerscheinungen. Ich wusste zwar, dass es da so etwas wie die „ökologische“ Seite gibt. Aber das waren für mich die Ökos. Piefig. Total ihrem Klischee entsprechend. In der Stadt waren noch keine Bio-Supermärkte etabliert. Handelsketten zeigten noch nicht stolz ihre Bio-Produkt-Reihen hervor. Fair-Trade und „grüne“ Aktionen standen noch in den Startlöchern. Auf dem Sprung in den Mainstream.

Erst allmählich keimte in mir etwas wie Bewusstsein meiner Nahrung gegenüber. Einerseits durch Sozialisation mit den Ökos. Auf Parties oder Referats-Sitzungen bei Mitstudenten gab es dann Ökologisches. Kichererbsensalat. Obst. Gemüse-Sorten, die ich zuvor noch nie gesehen hatte. Auf der anderen Seite fing ich an, zur Finanzierung meiner Unterkunft und meines Nudeln-mit-Ketchup-Lebensstils, in Restaurant-Küchen zu arbeiten. Gute und weniger gute waren dabei. Durch diese kontrastiven Erfahrungen, der Möglichkeit Soßen aus körniger Kraftbrühe mit stundenlang eingekochten Soßen aus Bio-Fleisch einander gegenüberzuschmecken, entwickelte sich mein Verhältnis zum Essen. Ich begann immer mal ein wenig zu kochen. Vollkornnudeln mit ein wenig Zucchini und Tomaten. Ausgewählte Zutaten. Davor einen Salat. Und danach etwas Obst. Und ich war gesättigt. Dazu Wasser oder Tee. Lecker. Und so bin ich auch heute noch öfter auf der Suche nach leckeren Dingen. Probiere sie aus. Genieße die Atmosphäre in einer Küche. Mit seinen Gästen kochen, reden und einen schönen Abend zu verbringen. Auch mir fehlt manchmal die Zeit oder auch die Lust, und da greife ich auch schon mal zur TK-Pizza oder hol mir ne Curry mit Pommes Schranke. Habe einen Jieper auf die verteufelte Imperialisten-Brause. Oder ich biege mangels Elan vorzeitig mit meinem Fahrrad ab und kehre im Kaufhaus ein. Weil ich ja auch noch eine neue CD wollte. Mit Blick auf jeden Einzelnen mündigen Erwachsenen sind mir deren Essensgewohnheiten relativ egal. Aus den Fernsehbildschirmen ertönen mittlerweile jeden Tag die „Starköche“, die einen bewussten Umgang mit Nahrung predigen. Dazu noch einen Verweis auf ihre Restaurants oder Kochbücher hinterher schieben. Bio-Siegel. Lebensmittelskandale. Gammelfleisch. In Berlin werden Fotos und Namen von nicht einwandfreien gastronomischen Einrichtungen veröffentlicht.http://www.berlin.de/ba-pankow/verwaltung/ordnung/smiley.html Analog-Käse. Ich bin da, leider oder glücklicherweise, nicht so informiert, inwieweit mangelnde Bewegung und „ungesundes“ Essen das Gesundheitssystem beanspruchen. Ich fühle mich wohl wenn ich mich einigermaßen ausgewogen, abwechslungsreich und in meinen Augen „gesund“ ernähre. Blase nicht moralisierend in Hörner. Beschwere mich nur am Rand über die Unfähigkeit seitens des Gesetzgebers die Verbraucher ausreichend zu schützen. Ich bin ja auch noch beim Fine-Tuning. Bio-Äpfel aus Neuseeland sind nicht unbedingt ökologisch. Ein langer Prozess eben. Über Stock und über Stein. Ob sich jemand seinen Körper bewusst macht oder nicht ist jedem selbst überlassen. Nur wenn es um Kinder geht, sollten wir noch mehr gesellschaftliches Bewusstsein entwickeln. Mangelnde Bewegung und unzureichende Ernährung sollte nicht der Lebensentwurf von Kindern sein. Verantwortung auf die betreffenden Eltern abzuschieben ist einfach, macht es aber auch nicht besser.

Links:

http://www.dge.de/

http://www.stern.de/wissenschaft/mensch/:%DCbergewichtige-Kinder-Generation-XXL/524828.html

http://www.mobydicknetzwerk.de/

http://www.unicef.de/4263.html

(C.M.)

Flimmerkummer

In kurz erwähnt on 3. Juni 2009 at 23:36

Wenn man sich den Teasern zu neuen Entertainment-Shows nicht entziehen kann, liegt es einfach daran, dass sie einfach immer und überall auf einen einprasseln. Via TV, Plakat, Einblendung im Internet oder Radiospot. Bei „Schlag den Raab“ kriegt er nicht links und rechts eine verpasst und offenbart uns dadurch solch Events wie Eisfussball oder Autoball oder Turmspringen oder WOK-Sport oder oder oder. Daneben verkleiden sich Menschen, stellen ihre Ideen im Fernsehen vor. Nicht so unterhaltsam wie Dittsche wenn er mal wieder eine „Weltidee“ offenbart. Nein, Hundeklappen für Mietwohnungen stehen zur Disposition. Weil ich in Berlin-Friedrichshain im sechsten Stock meines Mietshauses eine Hundeklappe samt Rollade installiere, damit mein Bello selbstständig auf den Gehweg kacken kann? Daneben erscheinen unsere allseits geliebten und handverlesenen Prominenten in Chart-Shows, beim Promi-Kochen und -golfen. Promi-Schiffe versenken. Promi-Sendung-mit-der-Maus-Show und so weiter. Stets die gleichen Fratzen grinsen uns chronisch aus der Flimmerkiste ins Gesicht. Wer sich fragt, warum er schlechte Laune hat, sollte sein Fernsehverhalten einer kritischen Prüfung unterziehen. Andererseits ist es gar keine schlechte Erfindung. Denn seit dieser impertinenten Fernsehformat-Anbieterei, die leider ernst und nicht ironisch auf (fast) allen Kanälen zu finden ist, ist es leicht einen Grund zum Abschalten zu finden. Nur ist es leider ein rein subjektiver Würgereflex, der mich erfasst. Der Markt ist scheinbar noch nicht übersättigt, da noch genügend Menschen diesen schablonesk produzierten Kram konsumieren.

Nach wie vielen Tagen ist eigentlich die, vom Marcel, unserem Lieblingskritiker, angestossene Medienkritik wieder aus denselbigen verschwunden?

Wer hat umsetzbare Konzepte zur Hand, mit deren Hilfe wir die Menschen vom Fernsehen, Computer und den Konsolen loseisen können? Vielleicht eine große PR-Kampagne fahren, dass gesunde Ernährung, Bewegung und Naturverbundenheit und der andere interessante Kram im Leben das neue „Must have“ im Leben ist?

(C.M.)

Berufswahl

In Gesellschaft on 31. März 2009 at 19:40

oder: Ramona und Rene stecken doch in jedem von uns.

Jeder steht mindestens einmal in seinem Leben vor der Frage nach der Berufswahl. Was will ich werden? Wo will ich hin? Einige streben dabei eher nach Selbstverwirklichung. Andere nach dem schnöden Mammon. Mein Haus, mein Auto, meine Frau, die ich mit meiner Sekretärin betrüge.
Es ist schon eigenartig, dass seit mehreren Jahren in zyklischen Bahnen die Bildungsmisere der Bundesrepublik beweint wird. In der Umsetzung streiten sich die Leistungsprinzips-Befürworter mit alternativen Schulformen-Propagandisten, die dem Kind die Wahl lassen. In allem die Wahl. Womöglich anti-autoritär und liebend gern harmonisch. Bitte, gern. Die Wirtschaft beklagt die mangelnde Qualifikation ihrer Bewerber. Die Lehrer beklagen die Überlastung. Und die Politiker? Die Politiker sind natürlich eifrig am diskutieren. Das kann sich über mehrere Legislaturperioden erstrecken. Die eigenen Kinder sind ja dank der Diäten und außer-parlamentarischen Bezüge in „Nebenjobs“ abgesichert. Es wäre durchaus interessant einmal statistisch zu erheben, ob die Sprösslinge der Abgeordneten sich mit dem Pöbel auf einer staatlichen Schule herumschlagen müssen. Insgesamt liegt die Lösung doch so nah.

Wir lösen die gymnasiale Oberstufe auf. Nun, nicht ganz auflösen. Eine Einführung von Schulentgelten würde schon reichen. Die Lehrer würden lediglich die elitären Kinder unterrichten. Das ganze Gerede von gesellschaftlicher und sozialer Gerechtigkeit verhindert letzten Endes die Lösung des Problems. Aufstiegschancen? Wozu? Die Elite bleibt die Elite. Die scheinbaren Aufsteiger können mit einem guten Gehalt in Alibi-Jobs ruhig gestellt werden. Und der Rest? Der Rest hat nach der 8. Klasse die Schule abgebrochen. Viel zu viel Lebenszeit des Menschen, in seiner Funktion als Ressource, geht für Qualifikation drauf. Früher sind die Buben doch auch durch die Stollen und Schächte gerobbt? Learning by doing – or die tryin´. Vorbilder gibt es doch überall, die zeigen, dass es auch anders zu gehen scheint.

Da wären Ramona und René. Ramona und René waren in einer dieser so genannten „Reality-Doku“ zu sehen. Der Plot: René dreht Erotik-Filme und Ramona hat auch schon solche Filme gedreht. Ist aber nun eifersüchtig, weil René mit einer Darstellerin simst. Aber der große Stein des Anstosses ist, dass Ramonas Mama nicht versteht, dass ihre Tochter solche Filme dreht. Insgesamt sehr unterhaltsam. Durch einen Zufall spielt ein Bekannter, Ramonas Mama Bilder ihrer Tochter zu. Und ein Freund des Paares hat klammheimlich eine DVD mit ihrem Porno entwendet, der nun in die Hände der Mama zu fallen droht. Es folgen Aussprachen mit Renés Mama, die ihren Pimper-Nachwuchs cool findet und Ramonas Mama, die tief enttäuscht ist von ihrer Ramona. Es folgt ein Happy End. Denn Ramona möchte keine Filme mehr drehen. Und alle haben sich wieder lieb.

Einige Wochen später grinst den Zuschauer erneut Ramona durch die Flimmerkisten-Mattscheibe an. Diesmal ist Ramona geil. Ja, Ramona ist geil. Aber René hat nach der Arbeit einfach keine Böcke auf seinen steilen Zahn. Kubrick hätte es besser nicht inszenieren können. Die Kamera filmt über Renés Schulter, während er mit der Fernbedienung in der Hand durchs Programm zappt. Neben dem Fernseher steht seine Angebetete, oder eben auch nicht so sehr Angebetete, in Dessous. Ein wenig unheiss vom Körper, ein bisschen verbraucht durchs Solarium, Tattoo am Bauch und blonde Strähnchen. Mensch, da steht die arme Ramona und will doch nur beglückt werden. Immer wieder berichtet Ramona der Kamera, wie sehr sie doch darunter leide. Arme Ramona.

Mit ein wenig Recherche – Google – kann der geneigte Fan erfahren, dass Ramona und René für den Streifen „Stutentausch – Vol.1“ im Hardcore-Bereich vor der Kamera standen. René wahrscheinlich mehr als Ramona.

In dieser Reportage war auch Annina zu sehen, die gerade im Big Brother-Haus ihrem Freund oder Bekannten oder wem auch immer, regelmäßig das Rohr reinigt. Mit der Hand oder dem Mund. Egal. Was muss – das muss. In dem erwähnten Beitrag berichtet sie von ihrer vorangegangenen Nacht, in der sie zwei junge Österreicher vernaschte und sexuell voll auf ihre Kosten kam.

Oder eine junge Dame. Daniela. Daniela machte sich auch mit Reality-Dokus einen Namen. Es wäre wohl falsch davon auszugehen, dass sie berechnend mit 13 schwanger und dadurch zig Mal durch Doku-Reihen begleitet wurde. Die „jüngste Mama Deutschlands“ war wahrscheinlich einfach nur doof. Oder naiv. Oder beides. Heutzutage, sieben Jahre nach der Geburt des Kindes, kann es schon mal vorkommen, dass diese Dame auf einmal verheiratet ist. Und sich in einem Koch-Battle mit ihrer „Schwiegermutter“ misst.

Was uns diese Beispiele zeigen? Wer braucht denn Qualifikation? Diese sich ungebremst vermehrenden Reality-Formate bestehen voll und ganz ohne Qualität und Qualifikation. Es wäre doch gelacht, wenn wir nicht alle Menschen in dieses System integrieren könnten. Bei RTL hat letztens auch eine Agentur-Chefin geklagt, dass es so wenig Nachwuchs gibt. Ihr fehlen die Familien, die ihre Kinder schlagen, in denen die Partner fremdgehen und alle Beteiligten so erfrischend „echt“ sind. Gehen wir es an. Ich sehe überall Potenzial. Das Ziel heisst:

Sei geil – sei doof – sei schwanger – und sei so Teil einer Reality-Doku. Deutschland – Du hast das Fernsehprogramm, das Du verdienst.

(C.M.)

Der tägliche Rundgang durchs Netz

In Gesellschaft on 29. Januar 2009 at 21:33

Ich schalte meinen Rechner an, Desktop, Blink, verbunden. Firefox öffnet sich und los geht, mein täglicher Streifzug durchs Online-Dickicht. E-Mail-Account gecheckt, Communities besucht, News ausgetauscht, Lieblingsseiten  besucht, spontanes Surfen, schnell hier und da was eingekauft, konsumiert, und mit meinen Freunden komuniziert.

Und  im Hintergrund? Wird geladen und gespeichert, gesendet und empfangen, Daten hin und her geschickt, ausgetauscht, warte, mal, das sind alles Daten über mich, die hier festgehalten werden,  gespeichert, auf Serverfarmen irgendwo. Vorrätig für eine Profilbildung meiner Person. Abrufbar für kommerzielle oder sonstige Interessen. Was passiert denn mit unseren Spuren?  Interessant, dass sobald ich eine Email über Busse und Mieten geschrieben habe, auf meinem Googleaccount oben die Werbung für Busvermietungen auftaucht. Zufall? Wohl eher nicht. Und gerade online kann man sich so schön unbeobachtet fühlen, private Messages schreiben, Freunde finden, sich treiben lassen und surfen. Und mit meinem paranoiden Hirn fragte ich mich plötzlich, ob es nicht  möglich ist, meine Wege im Netz, zu einem psychologischen Gutachten meinerseits zusammenzufassen? Die Daten liegen auf jeden Fall vor, im Netz. Klar kommt nicht jeder ran, aber wer will, wird schon einen Weg finden. Abgesehen davon, dass wir sowieso fast alles über unsere Person freiwillig ins Netz stellen. Geburtstatum, Familienstatus, Lieblingsfilm, -Buch, -Zitat,EInkommen, Auto, Freundesprofile, Kreise in denen wir uns bewegen, Themen, Menschen, für die wir uns interessieren. Träume, die wir haben…

Und während ich dann so über die Straße ging, fühlte ich mich plötzlich beobachtet. In der realen Welt. Satelliten schweben über mir, können mich sehen, und die ständig erweiterte Vernetzung von allem und allem mit jedem, wo laufen diese Fäden zusammen? Welche Maschinen könnten hier die Terminator 3 Weltherrschaft an sich reißen? Und wer mag der Herrscher dieser Maschienen sein?

Das  dem so ist, habe ich jetzt einfach mal als gegeben hingenommen. Gedacht, ausgesprochen, geschehen. Als Konsequenz ergibt sich daraus, noch reflektierter zu handeln. Auch online.

..

(Auszug:::A.V.)

Das eigene Quantum Macht

In Gesellschaft, Nicht lachen - machen! on 16. Januar 2009 at 11:56

In einer, dieser, unseren Zeit, wo ja jede Meinung irgendwie aktzeptiert wird, ist ja deine und ich bin tolerant, wenn ich es nicht wäre, ich meine das Tollerant sein: Auweia! Braut sich hier mit der Zeit etwas zusammen, was ich Inkonsequentz nennen möchte. Inkonsequenz, das Gegenteil von Konsequenz, kein neues Wort und doch so neu, dass es einigen Menschen vielleicht neu erscheint oder nicht bekannt ist. Der Sinn dahinter ist ja eigentlich uralt, man schaue auf die alten Tugenden der Ritterzeit, der Helden, ein Mann, ein Wort. Heutzutage im Zeitalter der Gleichberechtigung der Geschlechter heißt dies ein Mensch ein Wort.  Aber doch weitgefehlt. Denn wieviele Menschen in deinem Umfeld sind denn wirklich so konsequent und setzen in die TAT um, was vorher lang und breit das WORT vorwegnahm? Ich möchte mich an dieser Stelle nicht darüber auslassen, wieviel Gerede, Smalltalk, Debatten und Brainstorms die Welt wirklich braucht, nein, vielmehr geht es um die Folge der Tat, das Umsetzen des Vorhergesagten.

Mir geht es auch darum, die Einstellung eines Jeden zu Prüfen. Ja es hat vielleicht etwas biederes, sogar etwas beängstigendes, wenn man sich wieder Gedanken darüber machen muss, was der Nachbar von einem denkt, aber mal ehrlich, jeder Mensch in unserer Umgebung geht uns doch etwas an! Das hat ja auch etwas mit Respekt zu tun, mit Fürsorge. Sag ihm doch deine Meinung ins Gesicht! Sag ihm was du von seinem TV Konsum hälst, davon dass er bei Aldi immer die billigsten Nahrungsmittel einkauft, dass er seinen Müll immernoch nicht trennt, dass den ganzen Tag sein PC auf Hochtouren läuft, obwohl er nicht zu Hauseist, dass seine Stereo-Anlage immer auf Standby läuft, dass er sich an einem Massenkonsum beteiligt, der unsere Welt zerstört und auch dazu beiträgt, dass es Kriege gibt auf unserer schönen Erde. Kriege, deren Nährstoff  auch Armut und Hunger ist.

Immer wieder steht der Satz im Raum. Ja, aber ich als Einzelner kann doch nichts tun, ich bin nicht mächtig genug. Und immer wieder kommt gebetsmühlenartig die Antwort zurück, doch DU kannst etwas bewirken.  So abgedroschen dieser Satz ist, so wenig wurde er verstanden oder ernst genommen. Die Frage ist ja tatsächlich was du tun kannst? Was kannst du denn tun? Ja, was stört dich denn überhaupt? Und wenn du eigentlich ganz zufrieden bist, weil läuft ja alles, dann hebe doch deinen Blick mal über den Tellerrand von Europa, was siehst du denn dort? Wer arbeitet denn dort für DICH und deine Zufriedenhein, für deinen H&M  Pullover, für deine in CHina produzierte Jacke,  zu Menschenunwürdigen Bedingungen? Es ist doch moderne Sklaverei, nur dass du davon vielleicht nichts weißt, oder nicht wissen willst, verdrängst, oder dir die Informationen fehlen. Wenn du es weist, dann schließ dich uns an. Und wenn du es verdrängst, dann bitte frage dich doch, was bist du für ein Mensch, der dumpf und kaltblütig wie ein Kindersoldat Menschen mordet mit dem Einverständnis seines  Konsumverhaltens und Toleranz des Systems und unseren Lebensumständen? Das mag hart klingen, der Vergleich eines Kindersoldats mit einem Otto-normal Konsumenten, der ZUsammenhang ist im Wissen um die Herstellung zu finden, in den Lebensumständen des Arbeiters, im Wert des Produktes. Eine Hose kann nicht nur 4 Euro kosten bei Kik, wie soll das gehen, ohne dass mindestens ein Produktionsposten unterbezahlt ist? Ein Computer kann nicht monströs billig sein, wenn man die Rohstoffe und die Produktion wirklich preislich fair handelt. Das wusste schon der alte Marx und Kapitalismus ist ja nicht gundätzlich schlecht. Schlecht können nur wir Menschen sein, die dieses Modell falsch anwenden.

Jeder von uns hat Macht. Sei sie noch so klein geredet, noch so tief in uns vergraben, noch so verdeckt von täglichen Medienrausch, Nachrichten, Propaganda.  Es geht hier vor allem darum, die Teilung unseres Lebens in Arbeit und Freizeit aufzuheben. Es geht mir nicht nur darum, zu fragen was du in deiner Freizeit machst, sondern auch, was du in deinem Job verändern kannst und zu einer besseren Welt beitragen kannst.

DU arbeitest in den Medien? gut für dich,  was ist deine Aufgabe? Doch die, Menschen zu informieren, mit Wissen zu versorgen, auch zu unterhalten, aber bitte achte doch darauf, dass ein gewissen Niveau nicht unterschritten wird, im Gegenteil! Setze es hoch. Du bist Arzt? Ein ehrenwerter Beruf, bitte nutze ihn dafür auch mal deine Patienten zu fragen, was ihnen am Herzen liegt, warum sie krank sind, und nicht gleich automatisch Medikamente verschreiben, auch wenn sich deine Lobby, die Pharmaindustrie dadurch  etwas weniger bereichern würde. Du arbeitest als Künstler? dann sag mir doch, was das Wesen der Kunst ist, was ist dein Auftrag? DU hast die Möglichkeiten viele Menschen zu berühren, bitte gehe mit dieser Macht sorgsam um und pass auf, was du sagst und was du verkörperst. Du bist Verkäuferin? dann bist du auch Beraterin! Empfehlungen sind Gold wert, du hast die Macht, deinen Kunden die besten Produkte zu empfehlen. Produkte die sauber, fairtrade, ökologisch angebaut und vertrieben werden.  Du bist Manager? ja was organisierst du denn? Welche Projekte du voran treibst und welche nicht, liegt in deiner Hand. Investiere deine Fähigkeiten und Menschenfreundliche Projekte. Wenn dein Gehalt über dem deiner Brüder, Familie, Freunde liegt, dann spende diesen Betrag zum Wohle Aller.  Jeder Beruf, jede Tätigkeit beinhaltet Macht, werdet euch dieser bewusst liebe Mitbürger und setzt sie zum Wohle aller ein. Mensch, Tier, Natur, Mutter Erde.